Donnerstag, Oktober 03, 2013

Was dürfen Agas nagen und essen?

Zunächst mal alle anerkannten Futterarten, die der Handel hoffentlich verantwortungsvoll anbietet, was allerdings im Erfahrungsaustausch diskutiert werden sollte.

Aber Vögel brauchen auch Frisches. Und da unsere Agas nun mal eigentlich in Afrika beheimatet sind, müssten wir ein bisschen aufpassen, ob die in unseren Breitengraden vorfindlichen Pflanzen überhaupt für Agas geeignet sind.

Wir gehen mit neuen Nage- und Futterarten in folgender Weise vor:

1. Zunächst recherchieren wir, ob die Pflanze oder das Pflanzenteil in unserer kleinen Papageienbibliothek empfohlen wird. Frische Weidenzweige und Obstbaumzweige werden im Fachbuch von Angelika Wedel als Nagematerial empfohlen in die Voliere zu hängen, zwecks Ergänzung des Mineralienangebots. Bei Hollunderzweigen müssen wegen Vergiftungsgefahr die Blätter entfernt werden.

2. Dann schauen wir bei in einem botanischen Fachbuch oder bei Wikipedia nach, was die Pflanze an Inhaltsstoffen und Nutzungsart hat. Weide wird bspw. als Viehfutter verwendet, ...

3. Dann platzieren wir solche Pflanzenteile zuerst irgendwo unauffällig, damit die Vögel nicht zu sehr darauf vertrauen, dass es "als Futter gemeint" ist - und sie folglich vorsichtiger sein müssen. Also zunächst außerhalb der typischen Futterplätze.
Wenn es irgendwo nur im Käfig stattfinden darf, dann müsste das Lieblingsfutter (bei uns Vogelmiere, rote Hirse) mal einen Tag durch schlichtere Hirse ersetzt werden, um dem ersten Versuch mit dem neuen Futter maximale Konkurrenz zu machen, so dass sie sich auf keinen Fall mit Heißhunger darauf stürzen und möglicherweise zu wenig nachdenken.
Ist die Lieblingskost schon vorher drin, kann die neue Kost  interessanter wirken als sie womöglich sein darf. Also Lieblingskost und neue Kost gleichzeitig anbieten.

4. Dann beobachten wir, ob sie nur nagen und wie sie dabei reagieren, ob Kopf schüttelnd oder sich hineinsteigernd, wobei der Gesamteindruck zählt, ob sie skeptisch oder gierig wirken, wobei die "gesundeste Gier" immer nur dann anzunehmen ist, wenn es den Piepern zuvor an nichts fehlte.
Wenn sie nicht nur nagen, sondern tatsächlich futtern, dann achten wir auf den Stuhlgang, aber eigentlich auch schon nach dem Nagen, eigentlich sogar immer:-) Ist ja ooch nicht schwierig.
Wobei die Kotkontrolle nicht bei allen Piepern gleichermaßen zuverlässig ist, wenn bspw. einer von ihnen ungern Vogelsand futtert, weil es der vorherige Halter nicht wusste.

Noch ein Foto vom Fenster zur Straße. Dort steht die bislang "nicht verfütterte" Weide (sichtbar). Wahrscheinlich wird meine Frau Bedenken wegen der Autoabgase haben.


(Alles nur Thesen nach bestem Gewissen, aber mit wenig Wissen.)

Fremder Papagei im Garten - Was tun?

In solcher Situation braucht es die Gesangsaufzeichnung eines Artgenossen. Aufnahme mit dem Handy reicht, notfalls im Internet suchen.
Dann einfach laut ins nächst gelegene Gartenzimmer stellen, möglichst tief in den Raum, damit das Fenster geschlossen werden kann, wenn er rein gekommen ist. Das Fenster lässt sich vielleicht auch mit einer Leine aus der Ferne schließen.
Neben die Tonaufnahme gleich etwas Wasser und eine Hirse. UND etwas Geduld:-) Vor allem Geduld, wenn er drin ist. Möglichst auf Annäherung verzichten. Möglichst schön ruhig und lieb reden - und aus der Ferne einfach entspannt beobachten, aber nicht zu sehr anstieren:-), Sicherheit vermitteln.

Einen Käfig besorgen oder ausleihen. Nur dort Futter anbieten, erst auf obendrauf, dann auf dem Eingang, dann innen. Wenn er sich nicht in den Käfig traut, dann die Dunkelheit abwarten. Wenn er träumt, lässt er sich mit einem Bettlaken leicht fangen.
Dann bitte die Ringnummer notieren und anschließend in den Käfig an einen ruhigen = etwas erhöhten Ort = nicht zu tief unter Augenhöhe.
Dann über die Ringnummernstelle den Züchter, Händler und Käufer finden, was wirklich viel einfacher ist, als es viele traurige Menschen glauben, denen das Vögelchen weggeflogen ist.

Mittwoch, Oktober 02, 2013

Fehlprägung?


Dem Begriff "Fehlprägung" möchte ich mal den Begriff "Andersprägung" in den Wettbewerb schicken, denn ich halte unsere Agas nicht für "fehl", sondern "anders" geprägt, wenn sie mitzukommen versuchen, denn wir gehören ihnen zum "Schwarm", wie sie uns zur "Familie".

Wenn die Tiere uns lieben - und wir die Tiere lieben, uns folglich das Zusammensein ziemlich wichtig ist, dann halte ich weder die Tiere noch uns Menschen für "fehlgeprägt", sondern "andersgeprägt". Wenn wir unsere Agas auswildern wollten, dann würden wir solche Nähe vermeiden. Aber das haben eigentlich nicht vor:-)
Und auch unsere Agas möchten das nicht, denn zwei von ihnen sind "Entflogene", die bei uns bleiben dürfen - und denen es draußen überhaupt nicht gefiel.

FILM: Motte und Lotte

Dienstag, Oktober 01, 2013

Fluggeschirr für Großpapageien



Das Video überzeugt weitgehend, aber wie ist es, wenn der Papagei grad mal keine Lust auf Geradeausflug hat? Zieht sich das Band so schnell zurück, dass ein Verheddern und eine Bruchlandung vermieden werden können? Oder muss der Großpapagei erst auf die Möglichkeiten trainiert werden?

Großpapageien sind toll, aber ich bin doch froh, dass unsere Agas raumtechnisch weniger anspruchsvoll sind und sich auch in Wohnungen zumindest insoweit austoben können, dass ihre Flugkünste auf hohes Niveau gelangen, was eben "nur" voraussetzt, dass sie auch wirklich möglichst vielstündig dürfen.

Schade, dass ich so unreligiös bin, denn ich würde mir für das nächste Leben Wohnverhältnisse wünschen, die von einer Riesenfreiluftvoliere umgeben ist mit "Vogelklappe" als Wohnungseingang für unsere Pieper, denn 100 mal 100 Meter und 30 Metern Höhe mit Wind, direkter Sonne und Schatten wären auch für Agas schöner.

Doch wie war der heutige Tag? Die vier Buppis waren hypervergnügt, zischten durch die Wohnung von, gaben flügelschlagend Konzerte, gorksten glücksträumerische Töne. Deshalb: Paradiese müssen nicht immer in allem grenzenlos sein.

Vogelmiere


Knabbersteine


Knabbersteine sind nicht nur für den Mineralienbedarf und die Schnabelpflege gut, sondern bewahren auch Wände vor "Grabungen" unserer Pieper.